Satelliten-Telefon

Die weltweite Kommunikation zwischen zwei Parteien mit nur einseitiger Telefonanbindung (z.B. Reederei zu Schiff) war früher nur über Kurzwelle möglich. Dazu brauchte es aber, neben Ausrüstung und viel Können, eine vermittelnde Gegenstelle z.B. Radio-Bern oder Norddeich-Radio. Die Gespräche mussten im Voraus angemeldet werden, waren auf eine kurze Dauer beschränkt und die Tarife sehr hoch. Radio-Bern und Norddeich-Radio haben schon lange ihren Betrieb eingestellt, deren Kunden nutzen heute Telefonie- und Datenübertragung via Satelliten.

Aber auch für Private ist die Satellitentelefonie, dank  ertragbarer Preise für Geräte und Gespräche, eine nicht uninteressante Kommunikationsmöglichkeit!

Unter Reisenden trifft man viele, die ein Satellitentelefon für den Notfall dabei haben. Aber ein gern vernachlässigter Aspekt bei der "Mitnahme eines Satellitentelefons für Notfälle":

Wen rufe ich eigentlich an, wenn ich mit defektem oder umgekipptem Fahrzeug oder mit gesundheitlichen Problemen irgendwo, weit weg der Zivilisation bin! Eine Liste mit Kontaktpersonen für das jeweilige Land und die Region sollte schon vor der Reise erstellt werden! Und auch während der Reise müssen Telefonnummern von eventuellen Helfern oder Hilfsdiensten erfragt werden.

Satellitennetze im Vergleich: 

Inmarsat, Globalstar, Iridium und Thuraya 

Satelliten-Telefonie ist kein günstiges Vergnügen. Ausgehende Gespräche von einem Satelliten-Telefon kosten üblicherweise zwischen 70 Cent und 2 Euro pro Minute. Dazu benötigt der Nutzer entweder einen Vertrag mit dem Anbieter oder eine entsprechende Prepaid-Karte. Für letztere ist häufig eine Mindestaufladung von 50 oder 100 Euro notwendig. Das Guthaben besitzt zumeist nur eine begrenzte Gültigkeit von einem oder zwei Jahren. 

Mobile Telefonie über Satellit 

Die Entscheidung für eines der Satellitennetze bezüglich der Hardware ist endgültig. Denn im Gegensatz zu üblichen Dual- oder Quadband-Handys in den GSM-Netzen funktionieren bei der Satelliten-telefonie die Geräte eines Anbieters nicht mit den Satelliten eines anderen Netzes. Was Aussehen, Funktionen und Bedienkomfort angeht, hinken die Satelliten-Telefone GSM-Handys mehr als 10 Jahre hinterher - und das zu Preisen von mehreren hundert bis über tausend Euro für ein Neugerät.

Bei kurzer oder unregelmässiger Nutzung eines Satelliten-Telefons bietet sich daher ein Miet-Handy an, um den kostspieligen Kauf zu vermeiden. Sollten Sie wegen häufigen Bedarfs den Erwerb eines Handys in Betracht ziehen, haben Sie mit den Mietangeboten auch die Möglichkeit, im Vorfeld verschiedene Netze zu testen und sich danach für ein System zu entscheiden. 

Unter den Anbietern für mobile Satelliten-Telefonie besitzt nur Iridium eine nahezu weltweite Netzabdeckung. So bietet Globalstar in weiten Teilen Afrikas keine Dienste an, Thuraya ist hingegen in Nord- und Südamerika nicht vertreten. Die beste Lösung ist daher, als erstes einen Blick auf die Karten zur Netzabdeckung zu werfen und mögliche Anbieter für das gewünschte Zielgebiet zu identifizieren. Im zweiten Schritt lohnt es sich dann, die Tarife zu vergleichen, um das günstigste Angebot unter den Verträgen und Prepaid-Karten zu finden. 

Die folgende Tabelle zeigt generelle Informationen für den Endnutzer der verschiedenen Satellitennetze. Die Daten dienen der groben Einschätzung der Anbieter, damit Ihnen die Entscheidung für eines der Satellitennetze leichter fällt.

Inmarsat

Netzabdeckung

Quelle und Details: www.inmarsat.com

Abos und Aufladen

Inmarsat bietet Prepaid-Pakete von 25 bis 5000 Einheiten (units) an, die eine befristete Gültigkeit haben, welche sich mit der Grösse des Pakets ebenfalls verlängert. 

Benötigt wird eine Prepaid-SIM-Karte von Inmarsat, die zuerst über den Verkäufer aktiviert werden muss. Dauert ca. 24 h.

Ein günstiger Inmarsat-Anbieter ist satphones.eu, deren Europa-Versand typischerweise über Paris läuft, während der Support von TS2 aus Polen geleistet wird. 100 Einheiten kosten USD 92 (10.2016) und haben eine Gültigkeitsdauer von 90 Tagen (früher 180 Tage, dafür gibt es seit der Umstellung Guthaben-Verlängerungen (30 Tage für USD 26).

Die Gesprächskosten beginnen bei 1 Einheit pro Minute, SMS kosten 0.5 Einheiten (siehe die Rubrik Voice - IsatPhone and Link zum jeweiligen Einheiten-Paket im Online-Store).

Die SIM-Karte kann bei satphones.eu beim Kauf eines Inmarsat-Telefons kostenfrei mitbestellt werden.Die SIM-Karte (!!) verfällt, wenn die Gültigkeitsdauer (nicht das Guthaben; dieses kann früher auf 0 gehen) des letzten gültigen Prepaid-Einheiten-Pakets abläuft. Deshalb also immer rechtzeitig nachladen. 

Prepaid-Pakete werden im Online-Store von satphones.eu gekauft. Dabei wählt man die Lieferoption "Pick up in Store", damit keine Versandgebühren anfallen, und sendet nach dem Kauf eine Email an den TS2-Support (contact@support.ts2.pl) mit der ICC-ID, welche auf der SIM-Karte aufgedruckt ist, und dem gewünschten Aufladetermin.

Es besteht auch die Option, sich vom Support per Email oder SMS einen Voucher-Code senden zu lassen, den man bei Bedarf selbst in sein Gerät eintippt, und damit sofort das Guthaben aktiviert.

Der Kundendienst TS2 ist rasch und zuverlässig, die Kommunikation erfolgt in Englisch.

In der Schweiz vertreibt und vermietet FS Communications GmbH Inmarsat-Telefone. Der Kontakt wird persönlich gehalten, der Service ist sehr zuverlässig. Die Preise liegen ca. 50% über denen von satphones.eu (Geräte, Zubehör und Gesprächstarife).

Geräte

Inmarsat-Geräte hören auf den Namen IsatPhone:

Auf beiden Geräten lassen sich SMS und Emails (max. 140 Zeichen) senden und empfangen, aber beide Geräte sind in der Bedienung noch keine Smartphones. Es sind robuste und zuverlässige Geräte.

Bei beiden Geräte müssen Updates über einen Windows-PC erfolgen, auf den Software installiert werden muss, was bei Reisen ohne Windows keine leichte Aufgabe ist, da einen kaum ein Internet-Café Software installieren lässt. Ein Installer für Mac OS X sei in Arbeit (8.2015, ist aber in Oktober 2016 immer noch nicht verfügbar).

Thuraya

Netzabdeckung

Globalstar

Netzabdeckung

(Stand 2011)