Entwerfen und Planen mit CAD

Auf der Seite Anforderungen sprechen wir uns dafür aus, die Anforderungen unbedingt schriftlich festzuhalten, und regen an, Skizzen und Entwürfe des zukünftigen Fahrzeugs — oder auch nur der Wohnkabine — anzufertigen. Das darf ruhig einfach daherkommen, auch Schere, Karton, Holz, Leim, etc. sind sehr zweckmässig. 

Erster Entwurf zu [Kasbah]

Je mehr Varianten man durchdenkt, bastelt oder als 1:1-Modell mit Dachlatten, Karton und Tüchern aufbaut, umso mehr Sicherheit wird man gewinnen, dass die letztlich gewählte Lösung die "beste" ist. In der Industrie nennt man dieses Verfahren rapid prototyping: alle Mittel sind erlaubt, nur schnell muss es gehen, kosten soll es wenig, und das gestellte Ziel muss erfüllt werden, der Rest ist egal.

Ein sehr hilfreiches Mittel ist das Entwerfen und Planen mit einer CAD-Software (computer-assisted design):

Allerdings erscheint es für viele selbsternannte Computer-Laien undenkbar, mit einem CAD-Programm einen eigenen Wohnaufbau zu zeichnen, weil sie ja "nichts" von Computern verstehen. Das ist natürlich Unsinn, denn alles, was ein "gutes" CAD-Programm benötigt, ist eine Maus, eine Tastatur und etwas räumliches Vorstellungsvermögen. Das hat mit Computer-Kenntnissen erst mal nicht viel zu tun. Wer von Hand eine lesbare Skizze zeichnen kann, kann es auch mit einem geeigneten CAD-Programm!

SketchUp

Die kostenlos verfügbare und einfach zu installierende Software SketchUp (Wikipedia, Download) von Trimble (2006 bis 2013 gehörte SketchUp zu Google) ist ein recht mächtiges Werkzeug, das aber zugunsten der einfacheren Bedienbarkeit auf überflüssige Features verzichtet. Wer sich in Google Earth schon mal San Francisco in 3D angeschaut hat, hat die beeindruckenden Modell aus SketchUp gesehen.

Finales Design zu [Kasbah] mit SketchUp

Natürlich wird man auch mit SketchUp den Traumaufbau nicht in einer Stunde virtuell realisieren. Das hat mindestens drei Gründe:

Der Einstieg

Also: wir ermuntern alle, den Schritt zu wagen und ihre Ideen mit SketchUp zu visualisieren. Das geht bereits mit wenig Übung ziemlich schnell, und dann kann man das Konstrukt um alle Achsen drehen und von allen Seiten begutachten.

Sehr hilfreich sind die hervorragenden Video-Tutorials. Am besten ein Video anschauen und das Gesehene gleich selbst an irgendeinem belanglosen Stück üben.

Man lernt schnell, dass

Weitere Tipps

SketchUp Model

[Kompass Kopf] Das Tool eignet sich für schnelles Skizzieren. Die Erstellung von Komponenten hilft einem, ungewollte Veränderungen (meist im Hintergrund) zu verhindern und verschiedene Optionen rasch zu veranschaulichen. Ein modularer Aufbau (Küchenblock, Sitzgruppe, ...) hilft einem bei der Entwicklung und Realisation. Durch ein gutes Konzept für Modul-Übergänge und -wandanschlüsse reduziert sich das Einpassen in den Koffer auf ein Minimum.

Tipp: Leitungen, Durchbrüche, Montageplatten, -schrauben farblich und ev. dimensional hervorheben, um Konflikte zu vermeiden.

Tool für Gewichtsverteilung

[Kompass Kopf] Nebst der Funktionalität muss auf die Gewichtsverteilung geachtet werden. Dabei hilft eine Skizze des Fahrzeuges welches die verschiedenen Ladezonen im Beispiel A - K aufteilt. In der Tabelle wird in der obersten Zeile die Vorder- und Hinterachslast notiert. Danach werden die fest eingebauten Komponenten mit Gewicht und Ladezone eingetragen was zum Fahrzeuggewicht beiträgt. Im unteren Bereich kann das Gepäck und die Zuladung eingetragen werden. Je nach Platzierung einer Komponente kann eine Achse be- oder entlastet werden (Hebelgesetz).  

Ihr könnt die Ladezonen im Beispiel Gewichtberechnung.xls eurem Fahrzeug anpassen. Radstand H79 und Zonen E79 - E89. Der Nullpunkt liegt auf der Vorderachse (Werte davor müssen negativ sein).