Dokumentation

Bremach T-Rex, Radstand 310 cm, Motor F1C, 170 PS, E5, von Allrad Christ in Raab, Österreich. Kofferaufbau von ORMOCAR mit zwei Sitz- und zwei Schlafplätzen, 220 Liter Diesel, Küche, "Dusche", Dinette. Der Grundriss ist ein klassischer Querschläfer.

Nach Reisefahrzeugen auf Basis von VW-Bus, zwei Toyotas, Ford, Citroen und Landrover, sind wir bei der Suche nach einem neuen, etwas geräumigeren Allrad-Reisefahrzeug, auf den Bremach T-Rex gestossen. Sein Einsatzgebiet ist überall und zu allen Jahreszeiten.

Zwar bewegen wir uns auf Reisen sehr viel im Freien, egal welches Wetter grade herrscht. Aber trotzdem; irgendwann reicht's und man möchte sich gemütlich hinfläzen. Wir wollen uns im Aufbau bewegen können ohne ständig den Kopf einziehen zu müssen. Also legten wir bei der Planung unseres Innenausbaus wert auf genügend Platz. Auch bei tagelangem Schlechtwetter wollten wir uns nicht gegenseitig auf die Füsse treten. Stauraum brauchen wir nicht sehr viel, wir haben keine voluminöse Hobby's.

Da wo wir uns bevorzugt "herumtreiben" sind Campingplätze selten, wir campen deshalb meist wild. Unsere Plätze sollten  abgeschieden und einsam sein, in hübscher Landschaft und ruhig. Unser Reisegrund ist das Erleben von Natur, Land und Leuten. Wo’s uns gefällt bleiben wir stehen, auch wenn wir dann mal nur wenige Kilometer weit gekommen sind. Fixe Tagesetappen oder Kilometerfresserei werden gemieden.

Verpflegung kaufen wir vorwiegend im Reiseland und so reicht uns eine Dometic CDF-36 Kompressorkühlbox. Bei Reisen in warme Klimazonen betreiben wir für unkompliziertes Kühlgut, (Getränke und Gemüse usw.) zusätzlich eine thermoelektrische Kühlbox, die aber nur dann in Betrieb ist, wenn der Motor läuft. Unsere Versorgerbatterie hat eine Kapazität von 100 Ah und reicht für mindestens 3 Tage Standzeit, die wir aber nicht oft ausnutzen. 

Für tiefe Temperaturen haben wir eine Webasto Airtop 2000 Dieselstandheizung mit 2 KW Heizleistung eingebaut.

Ein fest eingebautes Klo wollten wir nicht, wir nutzen ein PortaPotti. Auf einen Grauwassertank* haben wir verzichtet, falls nötig stellen wir einen alten Kanister unter den Bremach. 

* Ja, das Abwaschwasser (mit biologisch abbaubarem Waschmittel) läuft meist in die Natur. Wir sind also Umweltverschmutzer, dafür aber ehrlich! Ein Grauwassertank ist irgendwann voll und muss entleert werden. Wohin damit, wenn man fast nie auf Campingplätzen steht? Einfach irgendwo in die Landschaft schütten finden wir sinnlos.

Abmessungen

Das Fahrzeug ist etwa 550 cm lang, (je nach Reserverad), 199 cm breit und etwa 298 cm hoch (je nach Rädern). Innen ist unser Wohnaufbau etwa 300 cm lang, 190 cm breit und 189 cm hoch.

Gewicht

Rappelvoll und reisefertig wiegt unser Bremach in "Wüstenkonfiguration" knapp unter 3800 Kg (mit den 255/100R16, 220 Liter Diesel, ca. 180 Liter Wasser, Getränken und Lebensmittel für 4 Wochen und allem Krempel den man so braucht). In "Normalreisekonfiguration" wiegt er ca. 3500 Kg (mit den 315/75R16 bzw. den 35x12.5R17) Es macht nach unserer Meinung keinen Sinn, mit vollen Tanks, Kanistern und Vorratskisten durch das überversorgte Europa zu fahren.

Trinkwasser

Im Sitzkasten über dem rechten Hinterrad ist ein von aussen befüllbarer 60 Liter Trinkwassertank verbaut. Für Reisen in Länder, wo die Trinkwasserversorgung unsicher ist, haben wir zusätzlich Stauraum für 6 Trinkwasserkanister à 20 Liter. Mehr dazu bei Trinkwasser  Auch bei Reisen in Regionen mit sicherer Trinkwasserversorgung versuchen wir unseren Wasserverbrauch möglichst gering zu halten!

Das Trinkwasser wird beim Bunkern durch ein Siebfilter grob vorgereinigt, bei unsicherer Qualität im Kanister (direkt in den Tank kommt nur sicheres Trinkwasser) mit Micropur entkeimt und läuft durch einen vor dem Wasserhahn verbauten Glasfaserflies- Aktivkohlefilter.

Elektrik 

Wir nutzen für den Aufbau eine 100Ah LiFePO4-Batterie, die über einen 30A Ladewandler geladen wird. 

Auf eine fest installierte 230 Volt Anlage haben wir verzichtet. Bei längerem Aufenthalt auf Campingplätzen nutzen wir ein 30A Netzteil. Bei Kälte wärmt uns ein 500 Watt Frostwächter (kleines Elektroheizgerät). Die Leistung reicht aus um den Innenraum bei -5° auf angenehmen 20° zu halten. Es hätte noch ein paar Grad Reserve, aber wir haben es (zum Glück) bisher nie ausprobieren müssen. 

Innenausbau

Dreh und Angelpunkt ist die Dinette im Heck des Aufbaus mit Hub- Schwenktisch. 190 x 140 cm gross, darunter viiiiel Stauraum. Die Dinette ist recht grosszügig bemessen, so dass man sich gegenseitig nicht in die Quere kommt. Zudem böte sie vier Personen bequem Platz. Die Stauräume sind mit Verzurrmöglichkeiten versehen um flexibel alles befestigen zu können, dass man für Reisen in verschiedene Klimazonen und zu allen Jahreszeiten braucht. Der mittlere Stauraum auf der rechten Fahrzeugseite ist auch von aussen zugänglich, für Berge- und Werkzeug. Der hinterste Stauraum (über die ganze Aufbaubreite) ist ebenfalls von aussen zugänglich. Hier lagern wir längeres, wie z.B. Campingzeug. 

Im Küchenblock eingebaut sind zwei 20A 12 Volt Steckdosen und zwei 30A Powerpole-Anschlüsse. Daneben, vom Bett aus leicht zu erreichen, die Steuerung für die Standheizung.

Der Hub-Schwenktisch lässt sich in seiner Halterung ca. 20 cm nach hinten schieben, um den Einstieg für nicht ganz so gelenkige Besucher in die Dinette zu erleichtern. Unter dem Tischgestell ist Platz für zwei Rako-Kisten, für schwere Lebensmittelvorräte. Das Podest für den Tisch dient dazu, die Gesammthöhe der Sitzkästen (Stauraum) zu vergrössern. 

Die Küche: Dreiflammen Gasherd, Spüle, darunter Platz für Vorräte. Oben der Hängeschrank für Leichtigkeiten.

Unter der Spüle, gut zugänglich wegen dem Gashahn, ist die Gasflasche untergebracht. Die PK 5 Kg. reicht für etwa 60 Tage. Im Staukasten vorne- links ist eine Befestigungsmöglichkeit für ein weitere 5 Kg Gasflasche.

Rechts im Bild der Duschvorhang des wasserdichten Wandschrank für nasse Klamotten, dicke Winterjacken, das PortaPotti, zwei Wasserkanister, die Kompressor- und die thermoelktrische Kühlbox. Leergeräumt taugt er auch zum Duschen, hat aber keinen Wasseranschluss, lediglich einen Ablauf.

Auf einen Boiler haben wir verzichtet, wir meinen, sie sind Gas- und Wasservernichter. Warmwasser wird auf dem Kochherd, oder in einr Solar-Dusche in der Sonne erwärmt. Geduscht wird mit einer Solardusche, oder mit einer Wasserflasche im Freien. Für das Brauchwasser haben wir immer einen oder mehrere alte Kanister dabei, die wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit befüllen.

 Der "Krimskramsschrank". Unten ist die Webasto Airtop 2000 verbaut, darüber Platz für Schuhe.

 Der Durchgang kann mit einem dicken Vorhang und bei tiefen- oder hohen Temperaturen mit einer faltbaren Türe aus 16 mm Doppelstegplatten verschlossen werden.

 Nachtrag:

 Unterdessen sind wir über 165'000 Km gefahren und haben über 700 Nächte drinnen verbracht. Die Nachttemperaturen lagen dabei zwischen -12° und 34°, Tagestemperaturen zwischen -2° und 46° 

 Unser Reisedurchschnittsverbrauch liegt bei 13.3 Liter. Optimale Reisegeschwindigkeit ist ca. 110 Km/h, Höchstgeschwindigkeit ist um 150 Km/h. 

 Wir sind mit dem Bremach und unserem Ausbau-Konzept absolut zufrieden!