Kühlerdichtmittel

Klassische Schadstellen an Wasserkühlern sind meist die Einführung der Kühlerrohre in die Sammelbehälter. Durch Vibrationen (z.B. Wellblechpisten) geraten die Kühlerrohre in Schwingungen und es kommt zu Rissen an den starren Übergängen. Deutlich seltener sind Einschläge von Steinen.

Ein Leck wie von einer Stecknadel gestochen oben link in einem T-Rex-Kühler

Wie repariert man das oben gezeigte Leck? Auf die Schnelle mit Küherdichtmittel…

Die früher an Tankstellen verkauften Kühlerdichtmittel, mit grobem Granulat, die ausserhalb Europas noch oft im Handel sind, sind NICHT zu empfehlen. Bei modernen Motoren, mit ihren wassergekühlten Turboladern, Abgasrückführungen, Dieselrücklaufkühlern würde man das Dichtmittel in Teile einbringen, wo es nicht hin gehört und deren Kühlleistung verringern kann!

Ganz anders die modernen, Gel-ähnlichen Kühlerdichtmittel. Sie sind für heutige Motoren vorgesehen und dichten ohne zu verstopfen. Es empfiehlt sich, ein hochwertiges Kühlerdichtmittel mit zu führen!

Gel-ähnliches Kühlerdichtmittel (links) grobkörniges Dichtgranulat (rechts)

Leider muss man sich den Zugang zum Kühler erst erarbeiten, um Kühlerdichtmittel einfüllen zu können. Es müssen Schläuche los geschraubt werden und man muss etwas Kühlwasser ablassen, um Kühlerdichtmittel einfüllen zu können. Das Dichtmittel bloss in den Ausgleichsbehälter schütten ist detlich weniger effektiv!

Oft trifft man heute Wasserkühler an, die zum Teil aus Kunststoff bestehen. Diese können nicht mehr so ohne weiteres vom "begnadeten Mechaniker im nächsten Dorf" gelötet werden. Erst wenn die Leckage nicht von aussen mit Kitt oder 2 K-Kleber (bzw. Flüssigmetall*) repariert werden kann, der Wasserverlust  grösser als etwa 0.5 Liter/Tag ist, kommt man nicht umhin, Kühlerdichtmittel einzusetzen.

Der erfolglose Versuch, das oben gezeigte Leck zu löten

Kitt oder 2K Kleber (bzw. Flüssigmetall*) dichtet die Leckage und stabilisiert das betroffene Kühlerrohr, so das der Riss sich nicht vergrössern sollte. Wenn trotz abgestelltem Motor und abgelassenem Druck trotzdem Kühlflüssigkeit austritt, muss für die Reparatur der Kühler eventuell teilweise entleert werden.

Reparaturkitt möglichst tief zwischen die betroffenen Kühlerrohre ein drücken! Dazu ein passendes Werkzeug als "Stempel" benutzen. (BREMACH-Besitzer können z.B. den Motorhauben-Schlüssel nutzen!)

2K-Epoxidkleber (Araldit, UHU-Endfest o.ä.) wenn nötig mit Karton (Verpackungsmaterial) am davonfliessen hindern.  Bei grösseren Lecks, oder solchen die nicht genau lokalisierbar sind, kann man die betreffenden Kühlerrohre "Eingiessen". Also hinten und vorne mit Verpackungsmaterial den Epoxidkleber am davon Fliessen hindern und die Zwischenräume (die Lamellen) "ein paar Zentimeter breit" mit Epoxidkleber verfüllen!

* Anmerkung: Flüssigmetall ist 2K-Epoxidkleber, dem Matallpulver beigemengt wurde. Für unsere Belange optimal ist Loctite EA3473 (schnellhärtend, 5 Minuten verarbeitbar, funktionsfest nach ca. 10 Minuten) Alternativ das etwas weniger rasante Loctite EA3471

"Notfallpackung" für leckende Kühler

(aber auch für viele andere Anwendungen!)

Reparaturkitt, 2-K-Epoxidkleber und wenn es wirklich nicht anders geht, Kühlerdichtmittel.

Die Marken sind egal, sie sind alle etwa gleichwertig.

Tipp vom Wildwux: Bei warmem/heissem Motor den Deckel am Ausgleichsbehälter öffnen um Druck ab zu lassen. Danach wieder fest zu schrauben. Je nach Motor-Konfiguration** ein dickes Stück Plastik (z.B. Mülltüte) unter dem Deckel befestigen, oder den Überdruckschlauch abklemmen! Das sich abkühlende Kühlwasser sorgt für einen Unterdruck im Kühlsystem, was bei einem kleinen Leck ein Tropfen stoppen kann und man sich eventuell ein Teil- Entleeren des Kühlers für die Reparatur mit Kitt, 2K-Kleber oder "Flüssigmetall" sparen kann.

Erfolgreich: mit "Flüssigmetall" von Locktite das Leck verklebt und danach 1000 km Rüttelpiste überstanden

Es empfiehlt sich, dies schon vor der Reise etwas genauer an zu sehen und das dazu nötige Werkzeug und Schlauchbriden, um die Schläuche wieder befestigen zu können, in die Werkzeugkiste zu legen (ab Werk werden oft nicht lösbare Briden verwendet, die man dann destruktiv öffnen muss, um Kühlerdichtmittel abzulassen, damit die Reparatur möglich wird)