Blei-Batterien
Bleibatterie-Technologien
Bei der Bleibatterie gibt es verschiedene Systeme, wie die Batteriesäure in der Batterie aufbewahrt wird.
Säure-Nass-Batterien
Sie sind bei Motorfahrzeugen immer noch die Standardtechnologie. Sie bestehen aus Bleiplatten, die gegeneinander isoliert- und mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt sind.
Die drei hauptsächlich eingesetzten Technologien sind:
Standard-Nass-Batterie
Diese Batterien sind an den gut zugänglichen Wartungsöffnungen auf ihrer Oberseite zu erkennen. Durch den hohen Antimonanteil in den Bleiplatten, haben sie im Betrieb einen relativ hohen Wasserverlust und müssen deswegen regelmässig kontrolliert und mit destilliertem Wasser nachgefüllt werden. Ihre Selbstentladung ist recht hoch und die Zyklenfestigkeit gering. In Europa und USA verschwindet diese Batterieform langsam von der Bildfläche. In Afrika und Asien ist sie aber noch immer die am meisten anzutreffende Bauform.
MF-Batterie (Maintenance Free, Wartungsfreie Batterie)
Das ist eine Nass-Batterie, deren Konstruktion die Gasentwicklung hemmt und deren Batteriegehäuse so dicht verschlossen ist, dass eventuelle Gase nicht entweichen können. Sie ist mit einer relativ grossen Säuremenge gefüllt, so dass sie ohne Nachfüllen für die gesamte Lebenserwartung der Batterie reichen sollte. Ihr Gehäuse ist entsprechend grösser. Auch sie hat eine ziemlich hohe Selbstentladung und geringe Zyklenfestigkeit. Sie ist heute noch immer die am meisten in Neufahrzeugen verbaute Batterietechnologie.
Kalzium/Kalzium-Batterie (Ca/Ca)
Bei dieser Batterietechnologie wurde das Antimon in der negativen und der positiven Platte durch Kalzium-Legierungen ersetzt. Der Flüssigkeitsverlust der Batterie ist nur etwa 20% gegenüber herkömmlichen Antimon-Batterien und ihre Selbstentladung ist geringer als bei den Standard-Nass-Batterien. Das heisst, sie kann länger unbenutzt bleiben, ohne viel Ladung einzubüssen. Allerdings haben sie keine hohe Zyklenfestigkeit. Sie eignen sich gut als Starterbatterien in Wohnmobilen, die auch mal etwas länger ungenutzt sind (z.B. Winterruhe) Ihr Nachteil ist, dass sie nach einer Tiefentladung hohe Ansprüche an den Ladevorgang stellen.
VRLA-Batterien (Valve Regulated Lead Acid)
Sie werden auch Trockenbatterien genannt. Das Batteriegehäuse ist Luftdicht, ein Quasi-Druckgefäss mit Sicherheitsventilen. Wenn Sauerstoff und Wasserstoff eingekapselt sind, können sie miteinander reagieren und wieder Wasser bilden. Dies nennt man Rekombination und ist hervorragend dazu geeignet, Flüssigkeitsverluste fast vollständig zu verhindern. Die Einkapselung und Rückgewinnung ist zwar nicht vollständig, aber der Flüssigkeitsverlust wird um ein Vielfaches verringert.
VRLA existiert in den folgenden zwei Hauptversionen:
GEL-Batterie
Dabei wird dem Elektrolyt Kieselsäure zugegeben, so dass es geliert. Sie haben eine gute Kapazität, aber wegen des etwas höheren Widerstands sind sie als Starterbatterien nicht sehr leistungsfähig. Tiefentladungen auf bis zu 20% des Ladezustands verkraften sie problemlos. Gelbatterien sind sehr robust, haben eine hohe Zyklenfestigkeit und können gut als Versorgerbatterien für Wohnmobile genutzt werden.
AGM-Batterie, Absorbed Glass Mat, (Vlies)
Die Isolierung zwischen den Bleiplatten besteht aus einer Glasfasermatte und wirkt wie ein Schwamm. Diese Batterien können mit sehr dünnen Separatoren gebaut werden, was den Innenwiderstand gering hält. Dadurch erzielt man aus einem kleinen Volumen eine hohe Leistung. AGM-Batterieen mit der Bezeichnung DEEP CYCLE vertragen Tiefentladung bis auf 20% ihrer Nennleistung problemfrei. AGM-Batterien sind robust und haben eine hohe Zyklenfestigkeit. Sie eignen sich sehr gut als Versorgerbatterien bei Wohnmobilen.