Reifenlabel POR
Seit 2012 ist das Reifenlabel Pflicht. Die EU versucht auf diesem Weg "unsichere", laute und unökonomische Reifen aus dem Verkehr zu ziehen. Nach Ablauf der Übergangsfrist für "Geländereifen" dürfen Reifenhändler seit November 2015 in der EU nur noch Reifen mit Label verkaufen!
Diese Regelung betrifft ausschliesslich den Reifenhandel, nicht den Fahrzeugbetreiber!
Allerdings ist die Komission, die diese Bestimmungen ausarbeitete, von einer Nutzung im Strassenverkehr ausgegangen. Die Belange für unsere Art von Fahrzeugen, das Fernreisefahrzeug auf Basis eines geländegängigen Leicht-LKW, wurde dabei natürlich nicht in Betracht gezogen... fraglich, ob die Stellen in Brüssel überhaupt wissen, dass es so etwas gibt. Dieses Vorgehen sorgte leider dafür, das grobe Traktionsreifen nicht mehr hätten verkauft werden können, da sie konstruktionsbedingt einen höheren Rollwiederstand und ein höheres Abrollgeräusch aufweisen als z.B. reine Strassenreifen. Sie können das Label also nicht erhalten!
Da es aber trotzdem grobe Traktionsreifen braucht, z.B. für Fahrzeuge im Baustellenverkehr, Strom- und Telefonversorger, Forstwirtschaft, Strassendienst, Jäger und viele andere, eben auch wir Fernreisende, musste eine Ausnahmeregelung her. So entstand die Bezeichnung POR-Reifen.
POR-Reifen (Professional Off-Road) sind von der Reifen-Kennzeichnungs-Verordnung ausgeschlossen. Diese Reifen sind speziell auf eine aussergewöhnliche Haftungsleistung bei schlechten Bedingungen und jeder Fahrbahnbeschaffenheit ausgelegt, weshalb diese nicht die vorgegebenen Grenzwerte und Bewertungsstufen des Reifenlabels einhalten können bzw. müssen.
Weder muss durch den Käufer ein "gewerblicher Einsatz" nachgewiesen werden, noch muss z.B. ein Gartenbauer an seinem Geländewagen die Räder wechseln, wenn er damit am Wochenende in die Berge zum Wandern fährt. Das der Off-Road-Reifen auch auf der Strasse genutzt werden darf ist sowieso klar.
Reifenlabel-Aufkleber
Label das besagt, dass es kein Label braucht ;-)
AT-Reifen
Einige der bei Reisefahrzeugen beliebten AT-Reifen konnten "gelabelt" oder mit kleinen Änderungen an die Labelbestimmungen angepasst werden. Allerdings taten dies nur die Hersteller oder Importeure, die einen nennenswerten Absatz in der EU, in der jeweiligen Reifengrösse haben. Es ist für den Reifenhersteller bzw. Importeur nicht möglich eine Reifenbaureihe zu labeln, es muss jeder Reifentyp in jeder einzelnen Grösse gelabelt werden. Das verursacht hohe Kosten und viel Aufwand, was nicht jeder Hersteller oder Importeur auf sich nehem mag. Dies sorgte für ein Ausdünnen des Reifenangebots in seltener genutzten Grössen.